Glutathion – Multitalent für die Gesundheit

L-Glutathion

fodecomite / flickr.com

Autoabgase, UV-Strahlung, Lebensmittelzusätze, Stress… Unser Körper ist heutzutage permanent Umwelteinflüssen ausgesetzt, die sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Einer der wichtigsten Substanzen in unserem Körper, die uns vor diesen schädlichen Einflüssen schützt, ist reduziertes Glutathion. Dieses auch L-Glutathion genannte schwefelhaltige Tripeptid bekämpft oxidativen Stress, unterstützt unseren Körper bei der Entgiftung und stärkt das Immunsystem. Doch leider kann es aufgrund hoher Außenbelastungen und einer mangelhaften Ernährung leicht zu einem Glutathionmangel kommen. Die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels kann, deshalb zur Vorbeugung und ganz besonders im Falle bereits bestehender Erkrankungen, sinnvoll sein.

Was ist Glutathion?

Bei reduziertem Glutathion handelt es sich um einen schwefelhaltigen Eiweißstoff, der in jeder menschlichen Zelle vorkommt und aus den drei Aminosäuren Cystein, Glutamin und Glycin besteht. Dabei muss man zwischen oxidiertem und reduzierten Glutathion unterscheiden. Für unseren Körper ist dabei vor allem das reduzierte Glutathion (GSH) von gesundheitlicher Bedeutung. Man spricht von reduziertem Glutathion, wenn die Glutathion-Moleküle ein Elektron zu viel haben, welches sie abgeben möchten, was wie wir noch erfahren werden, für dessen Wirkung entscheidend ist.

reduziertes Glutathion

Agrimonitor Agricultura / flickr.com

Reduziertes Glutathion wird von unserem Körper selbst hergestellt und ist einer der wichtigsten Schwefelbestandteile des Körpers. Allerdings wird Glutathion auch über die Nahrung aufgenommen. Hier ist schwefelhaltiges Gemüse wie Kohl, Broccoli und Blumenkohl zu nennen, aber auch Obst sowie Fleisch- und Fischprodukte. Insbesondere Walnüsse, Spargel und Avocados enthalten hohe Mengen an Glutathion. Allerdings findet sich durch unreifes ernten, Pestizide und lange Lebensmitteltransporte nicht mehr viel Glutathion im Obst und Gemüse, sodass die vom Körper produzierte Menge häufig nicht mehr reicht, um die schützende Wirkung von Glutathion voll zu entfalten.

Wirkung im Körper

L-Glutathion erfüllt eine Reihe von wichtigen Funktionen für den Körper. Zum einen handelt es sich dabei um eines der bedeutendsten körpereigenen Antioxidantien zum anderen spielt es auch eine wichtige Rolle für das Immunsystem und unterstützt zudem Entgiftungsprozesse im Körper.

Antioxidative Wirkung von Glutathion

Mit reduziertem Glutathion verfügt der Körper über einen wertvollen Spieler im Kampf gegen freie Radikale und weitere Oxidantien, welchen wir u.a. durch ungesunde Ernährung, Umweltgifte und Strahlungen permanent ausgesetzt sind. Freie Radikale sind aggressive Moleküle, denen ein Elektron fehlt. Werden diese im Körper nicht unschädlich gemacht, greifen sie intakte Moleküle an, indem sie deren Elektron klauen. Dieser Prozess führt sowohl zu Alterungsprozessen, als auch zu einer Reihe von Krankheiten wie Arteriosklerose oder Osteoporose und wird oxidativer Stress genannt.

Reduziertes Glutathion besitzt wie bereits beschrieben ein Elektron zu viel. Dadurch ist es in der Lage, dieses überflüssige Elektron abzugeben und freie Radikale zu sättigen, welche daraufhin ausgeschieden werden können.1 Insofern schützt es den Körper vor den schädlichen Auswirkungen von Oxidantien. Es sorgt dafür, dass Zellteilung, Zelldifferenzierung und Zellstoffwechsel auf gesunde Weise ablaufen. Mit Hilfe von GSH kann der Körper sogar bereits bestehende Schäden an den Zellen reparieren.

Stärkung des Immunsystems

lachendes Kind

cheriejoyfull / flickr.com

L-Glutathion  unterstützt die Arbeit der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Bei ihnen handelt es sich um die sogenannten Gedächtniszellen des Immunsystems. Diese Bezeichnung rührt daher, dass die Leukoyzten sich nach einer Infektion die Struktur von Krankheitserregern merken und sie deshalb im Falle einer erneuten Infektion sofort als schädlich erkennen und vernichten. Glutathion fördert massiv die Reproduktion und Aktivierung von Leukozyten und unterstützt somit die Abwehrkräfte unseres Organismus.

Entgiftende Wirkung von Glutathion

Die höchste Konzentration von L-Glutathion kommt in der Leber vor, wo es unterstützend bei der Ausleitung von körpereigenen Abfallprodukten und fremden Schadstoffen wirkt. Moleküle, die mit Glutathion verbunden sind besser wasserlöslich und können in der Folge leichter ausgeschieden werden, was den Körper stark entlastet. Auch im Verdauungstrakt werden Gifte gebunden. Zudem wirkt GSH als Co-Faktor vieler Entgiftungsenzyme.

Glutathionmangel und die Folgen

Eine Reihe von Faktoren begünstigen heutzutage einen Glutathionmangel im Körper. In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der Quellen von Oxidantien in unserem Umfeld unverhältnismäßig zugenommen. Zu nennen sind hier unter anderem Lebensmittelzusätze, Schwermetallbelastungen, permanenter Stress, Zigaretten und vieles mehr. In der Folge wird L-Glutathion in großen Mengen verbraucht und es kann ein Mangel entstehen.

Verfügt der Körper jedoch nicht über genügend reduziertes Glutathion, besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für Erkrankungen. Zahlreiche Krankheitsbilder stehen mit Glutathionmangel in Verbindung. Dazu gehören Tumorerkrankungen, Autoimmun-Erkrankungen wie Rheuma und Multiple Sklerose, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, sowie bakterielle und virale Infektionen.

Nahrungsergänzung: sinnvoll oder überflüssig?

Aufgrund der beschriebenen Funktionen von reduziertem Glutathion ist es ausgesprochen wichtig, einen Glutathionmangel zu vermeiden. Hierbei kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll sein.

Bis vor kurzem herrschte unter Forschern die Ansicht vor, dass die direkte Aufnahme von Glutathion in die Zellen nicht möglich sei und der Körper es zunächst in seine Grundbausteine zerlegen müsse. Aus diesem Grund wurden zur Erhöhung des Glutathion-Spiegels lediglich Vorstufen verabreicht. Eine Untersuchung des Penn State College brachte jedoch ein anderes Ergebnis. So konnte das Forscherteam nachweisen, dass eine Zufuhr des Moleküls als Ganzes auch den Anteil an reduziertem Glutathion in den Zellen erhöhte.² Inwiefern diese Zugabe auch zu einem stärkeren Immunsystem oder einer besseren Abwehr von Oxidantion führt ist aktuell Gegenstand der Forschung, doch zahlreiche Ärzte und Krankenhäuser in Frankreich und den USA verwenden bereits das Nahrungsergänzungsmittel in der Therapie von Krankheiten wie Diabetes oder Osteoporose.

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zur Vorbeugung eines Glutathionmangels und Folgeerkrankungen stellt eine vielversprechende Maßnahme dar, da das vom Körper produzierte sowie das über die Nahrung aufgenommen Glutathion häufig nicht ausreichen, um unsere Gesundheit zu schützen. Insbesondere Menschen, bei denen die genannten Krankheiten bereits vorliegen, können unter Umständen von der Einnahme eines Naturheilmittels profitieren. So kann durch das Sicherstellen ausreichender Mengen von Glutathion im Körper der Erhalt der Gesundheit bis ins hohe Alter sinnvoll unterstützt werden.

Quellen

1: Aslund F./ Berndt K. D./ Holmgren A. (1997): Redox potentials of glutaredoxins and other thiol-disulfide oxidoreductases of the thioredoxin superfamily determined by direct protein-protein redox equilibria, im Journal of Biological Chemistry, 49. Jg.

2: Research shows oral supplement increases body’s storage of antioxidant. Penn State News, 22. April 2013

Noch keine Kommentare.

Gib ein Kommentar ab

Nachricht